1. Online-Event "Die systemische Haltung"
Am Mittwoch, den 9. Dezember 2020 ging es von 19 bis ca. 21 Uhr via Zoom um die systemische Haltung.
1997 schrieb Siegfried Essen in „Lehren des Nicht-Lehrbaren“, dass wirksame Therapie nicht so sehr auf der Anwendung bestimmter Methodik oder Technik beruhe, sondern weit mehr auf der „Haltung“ der beratenden Person und ihrer Art der Beziehungsgestaltung.
Während des Abends haben wir die die beraterische Beziehung hinterfragt und überlegt, wie wir diese verantwortungsvoll gestalten können. Wie wird unsere Haltung in der Kommunikation sichtbar?
Konkret sind wir folgenden Punkten nachgegangen:
• die Haltung des Nichtwissens, des Nichtverstehens, Vertrauens und des Eingebundensein
• darum, was wir von Marshall Rosenberg und Virgina Satir lernen können und vor allem um
• systemisches Denken und dessen Auswirkungen auf unsere Haltung
Selbstverständlich ist uns allen das Thema vertraut. Gleichzeitig war es sehr lohnenswert, es erneut aufmerksam zu betrachten.
2. Online-Event "Reframing und Wertequadrate – oder, aus Stroh Gold spinnen"
Nachdem das Online-Format im Dezember gut angenommen wurde, fand am 24. März 2021 wieder unter der Leitung von Sonja Saad unser zweites Online-Event statt.
Winston Churchill soll einmal mit einer englischen Lady, die ihn wohl nicht leiden konnte, folgenden Dialog geführt haben: Sie sagte zu ihm: „Wenn ich mit Ihnen verheiratet wäre, würde ich Ihren Tee vergiften!“ Und Churchill antwortete: „Und wenn ich mit Ihnen verheiratet wäre, würde ich ihn trinken!“
Zu solch drastischen Irritationen müssen wir als BeraterInnen hoffentlich nicht allzu oft greifen, doch kann das Trainieren unserer Schlagfertigkeit für das nächste Beratungsgespräch hilfreich sein und auch Spaß machen. Wir haben uns an diesem Abend interaktiv mit den drei Variationen der Methode des Reframings (Umdeutens), auch anhand einer kurzen Coaching-Übung beschäftigt. In der Mediation oder Paarberatung nutzen wir das Reframing in Form von Wertequadraten welche, vor allem bei Wertekonflikten Gold wert sind. Diese wurden vorgestellt und anhand eigener Beispiele „er- bzw. gefunden“.
Außerdem hat uns an diesem Abend Hägar begleitet, der im Buch von Jürgen Hargens „Systemische Therapie ... und gut“ allerlei witzige Umdeutungen für uns bereitgehalten hat.
3. Online-Event "Wenn rechts links ist und links rechts – Navigieren im Dilemma“
Anfang 2022 schauten wir zwar optimistischer in die Zukunft was die Corona-Pandemie betraf, allerdings war der Zeitpunkt, an dem wir uns ohne Auflagen guten Gewissens treffen konnten, nach wie vor nicht absehbar. Deshalb beauftragten wir Sonja Saad ein drittes Mal, einen Online-Event für uns durchzuführen. Am 15. März 2022 führte sie uns in die Welt der Paradoxien und vor allem des Tetralemmas.
Jeder kennt sie, die scheinbar festgefahrenen Situationen, in denen wir den Eindruck haben, uns nicht bewegen zu können. Wir befinden uns in einer Zwickmühle, einem Entscheidungsdilemma, aus dem es scheinbar nur herausgeht, wenn man gleichzeitig nach links und nach rechts geht, wie Fritz Simon (Wenn rechts links ist und links rechts, 2013) es beschreibt. Entweder-oder ist nur leider oft nicht das Gebot der Stunde, meistens geht eher um sowohl-als-auch und ein gutes Ambivalenz-Management.
In diesem Workshop arbeiteten wir mit der Methode des Tetralemmas (nach Matthias Varga von Kibed und Insa Sparrer) und schauten sowohl auf unser Business, das oft mit Dilemmata von KlientInnen beschäftigt ist, als auch nach innen auf uns selbst mit unseren eigenen Entscheidungskonflikten.
Konkret könnten sich Entscheidungskonflikte von z.B. Führungskräften darum drehen, was sie höher priorisieren möchten: „Mitarbeiterinteressen oder Produktivitätsvorgaben? Sicherheit oder Schnelligkeit? Das Familienleben oder die Arbeitsanforderungen?“ Wir beschäftigten uns auch in den Breakout-Rooms damit, was wir selbst tun können, um in eigenen Entscheidungskonflikten wieder handlungsfähig zu werden.
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